Herzlich willkommen im MUBA, Museum für Baukultur Neutal!
Mit der vorliegenden Information wollen wir unser Museum kurz vorstellen. Sie können aber auch Informationen über unseren kostenlosen Audioguide für Smartphones „Hearonymus“ abrufen (siehe Menü Besucher Info).
Unser Verein „Stein auf Stein“ wurde am 1. Mai 2003 in Neutal für die „Erforschung des Burgenländischen Bauwesens“ gegründet und hat das „MUBA - Museum für Baukultur Neutal“ errichtet. Das Museum wurde am 22. Mai 2005 eröffnet.
Die Gemeinde Neutal verbindet eine lange Tradition mit dem Pendler- und Bauwesen. Die Veränderung des Ortes und die Beschäftigtenstruktur sind auch beispielhaft für die Entwicklung des Burgenlandes. Die Einwohner waren im 19. Jahrhundert Untertanen der Fürsten Esterhazy; ab Mitte 19. Jahrhundert wurden sie freie Bauern. Aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen wurden aus den Bauern Lohnarbeiter auf Baustellen.
Heute ist Neutal ein Standort moderner Betriebsanlagen und eines Technologiezentrums.
Viele Neutaler Maurer haben sich auf den Beruf „Feuerungsmaurer“ spezialisiert. Als Pendler wurden sie an ihren Arbeitsplätzen mit neuen Erfahrungen konfrontiert, die sie aus der Fremde mitbrachten und die in weiterer Folge auch die Entwicklung in ihrer Heimat beeinflusst haben.
Das Ausstellungsgebäude des MUBA war ein Bauernhaus an das immer wieder angebaut worden ist. Für den Eingangsbereich des Museums und einen Seminarraum wurde ein moderner Zubau angefügt.
Dadurch entstand ein Brückenschlag zwischen alter Bausubstanz und moderner Bautechnik.
Die Fenster- und Türöffnungen im Hof wurden in ihrer Form belassen um an ihre ehemalige Funktion zu erinnern. Fotos füllen die Öffnungen aus und zeigen die BAU-ARBEITER bei ihrer Tätigkeit am Arbeitsplatz.
Ein BAU-ARCHIV mit einer Objektsammlung befindet sich im „Schaudepot“.
Ein Pavillon ermöglicht wetterunabhängige museumspädagogische Workshops für Schulklassen.
Im Außenbereich wurde ein Kamin nachgebildet. Dieser erinnert an den Beruf der Feuerungsmaurer und die Bedeutung dieses Berufes für die Gemeinde Neutal, wo im Wappen ebenfalls ein Kamin zu finden ist.
Schaumauern aus verschiedenen Materialien, vom unbehauenen Stein bis zum Sichtbeton, zeigen die Veränderungen in den Anforderungen an die Kunst der Neutaler Maurer.
Im Museum wird die Vielschichtigkeit der Geschichte des Bauarbeiters nachvollzogen. In Videos und Bildpräsentationen wird die Entwicklung der Gemeinde, des Landes und des Bauwesens im Burgenland gezeigt.
Im Ausstellungsraum befinden sich 7 ineinandergreifende Zeitraumwände.
6 davon sind definierten Zeiträumen gewidmet, die mit der Symbolik des Baues korrespondieren:
Auf dem vorhandenen BAU-GRUND, der aus den Ereignissen im 18. Jh. hervor ging, wurde 1921 der NEU-BAU des Landes in Angriff genommen. Durch politische Umstände entstand ab 1934 eine BAU-RUINE. Nach 1945 begann der WIEDER-AUF-BAU mit einem wirtschaftlichen Aufschwung. Im Zeitabschnitt HOCH- UND TIEF-BAU werden sowohl die Bautätigkeit als auch die politischen Schwankungen von 1955 bis 1989 dargestellt. 1989 erfolgte der GRENZ-AB-BAU und ebnete den Weg für lang gehegte Visionen.
Eine Wand ist dem Spezialthema „Feuerungsmaurer“ gewidmet.
Heute ist der Beruf „Feuerungsmaurer“ als „Ofen- und Kaminmaurer“ immaterielles UNESCO Kulturerbe.
Eine historische Zeitschiene im oberen Bereich der Zeitraumwände dient als zeitliche Orientierung. Sie verweist punktuell auf politische, kulturelle und geschichtliche Ereignisse.
Die in den Wänden eingravierten Darstellungen zeigen die Zugehörigkeit des Burgenlandes zu den jeweiligen größeren Verwaltungseinheiten.
Hörstationen berichten aus dem Leben der Bauarbeiter und aus der Kindheit der Neutaler Bevölkerung.
Effektbilder schildern die Sichtweise der „Frau“ des Bauarbeiters als „Ehefrau und Alleinerzieherin“.
Bodenvitrinen und Würfelskulpturen informieren über kinderspezifische Themen.
Sonderausstellung „Neutal - ein Ort im Wandel“
Die wissenschaftliche Begleitung des Themas "BAU-ARBEIT" erfolgt durch die Edition eines Bandes „Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland“, den sie im Foyer erwerben können.
Spezielle Themen für Kinder und Jugendliche im MUBA
INNENBEREICH: „Baukultur für Kinder in verschiedenen Altersstufen“
In Kojen werden „Tierische BAU-MEISTER“ vorgestellt.
Über Kopfhörer wird man über die Baukünste und unterschiedlichen Bauwerke von Tieren (Biene, Ameise, Spinne, Maulwurf, Biber, Vögel) informiert. Viele Bedürfnisse der tierischen Baumeister ähneln jenen der Menschen; einige Techniken und Baukünste der Tiere haben auch Architekten, Baumeister und Bauingenieure bei ihrer Arbeit inspiriert.
Eine Vitrine widmet sich dem Thema „Spielen und Bauen“.
Spielsachen aus verschiedenen Perioden und Gesellschaftsschichten des 20. Jahrhunderts werden ausgestellt.
Bauen gehört zu den elementaren Tätigkeiten des Lebens. Viele Spiele dienen auch dazu um zu lernen oder Kinder auf das spätere Erwachsenenleben vorzubereiten.
Die Würfelskulpturen in der Raummitte erinnern an BAU-STEINE. Sie wurden für Kinder und Jugendliche aufbereitet und erzählen von den Grundlagen des Bauens bis hin zu aktuellen Herausforderungen, denen sich unter anderem das BAU-GEWERBE stellen muss.
Säule 1 - Leben-Wohnen-Arbeiten
Thema ist „Zuhause“ und „Wohnen“. Bei der Gegenüberstellung der Bauten von Tieren mit den Bauten der Menschen stellt sich die Frage nach „Grundbedürfnissen“ – „sonstigen Bedürfnissen“ – „Luxus“.
Säule 2 - Berufe im Baugewerbe
Es wird gezeigt, welche Kenntnisse und Fähigkeiten benötigt werden um ein Gebäude zu errichten. Die vielen Berufe aber auch die Rolle der FRAU am BAU werden beleuchtet.
Säule 3 - Wie und womit man baut
Die Entwicklung der BAU-MATERIALIEN, vom einfachen Stein über Ziegel bis zu High-Tech Baustoffen, wird ebenso gezeigt wie statische Meisterleistungen und die Rückbesinnung auf ursprüngliche Baustoffe.
Säule 4 - Bauen im Burgenland
Die Geschichte der Bauarbeiter im Burgenland und in Neutal ist stark mit dem Aufschwung des Landes verbunden. Das Pendeln, Verkehrsverbindungen, Raumplanung und Flächenverbrauch sind begleitende Erfordernisse.
Säule 5 - Zukunft Bauen - Megatrends
Für Kinder und Jugendliche sind Megatrends und die Umstände, unter denen sie als Erwachsene einmal leben und arbeiten werden, bestimmend.
Ein Blick von der Vergangenheit in die Zukunft zeigt die Entwicklung von Mobilität, Urbanisierung und Globalisierung.
AUSSENBEREICH: „HANDS ON!“
Workshop „Abenteuer Baustelle“
Mit Lerngeräten kann unter Aufsicht der Ablauf auf einer Baustelle und der Prozess des Bauens in einfacher Weise erlebt werden. Die physikalische Formel „Arbeit = Kraft x Weg“ wird aktiv nachvollzogen.
Mit dem Aufladen von Ziegeln, dem Transport über mehrere Stationen, der Nutzung eines Förderbandes, dem Bau eines Gebäudes (Miniaturhaus) bis hin zum Abriss und Abtransport der Materialien wird ein Kreislauf in Form von kindgerechten Aktivitäten simuliert.
Ziegelschlagen
Ziegel waren über viele Jahrzehnte ein Standardbaumaterial der Maurer.
Um zu erfahren wie sie produziert wurden, können Kinder unter Aufsicht auf eigenen „Schlagtischen“ Lehmziegel mit „Modeln“ herstellen.
Platz der Arbeit
Beim Kreisverkehr in Neutal befindet sich "der Platz der Arbeit".
Wo sich von 1925 bis 1938 ein Arbeitsamt befand, wurde eine Gedenkstätte für die Bereiche "Arbeit - Wirtschaft - Arbeitsplätze" in Neutal errichtet.
Auf sieben Texttafeln wird an diesem Platz das Thema Arbeit in der jeweiligen Zeit wissenschaftlich aufgearbeitet und mit emotionalen Zeichnungen eindrucksvoll wiedergegeben. In einer Audio-Station präsentiert Kurt Resetarits („Ostbahn-Kurti“) seinen Hit "Arbeit".
Thementafeln:
- von Bauern, Knechten und Mägden
- von Meistern, Gesellen und Lehrlingen
- von Maurern, Pendlern und Auswanderern
- vom Arbeitslosenamt in Neutal
- von Solidarität mit Arbeitern und Arbeitslosen
- von der Massenarbeitslosigkeit in die Diktatur
- von der Gemeinde der Arbeitssuchenden zum Ort der Arbeitsplätze
Herzlichen Dank für Ihren Besuch!
Das MUBA-Team